Das Ursprüngliche hautnah erleben –
unsere Steinzeit Touren von 2011 bis 2017!

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Jens Freese fanden von 2011 bis 2017 in den Pyrrinäen und der Südeifel insgesamt vier Touren statt, in denen die Teilnehmer 4 Tage und 4 Nächte unter simulierten steinzeitlichen Umweltbedingungen verbrachten. Geschlafen wurde in freier Natur. Nahrung und Wasser suchten und sammelten die Teilnehmer wie wie vor über 10.000 Jahren. Da das Jagen in Europa ohne Jagdschein nicht erlaubt ist, wurden die Mahlzeiten vom wissenschaftlichen Team in Nahe gelegenen Herbergen zubereitet und an vereinbarten Stellen gebracht. Der Tag startetet nach dem Prinzip: Erst bewegen, dann essen. Die Sammel- und Jagdtouren waren durchweg gemächlich (Wandertempo) und mental sehr entspannend, so dass jeder Gesunde in jedem Alter daran teilnehmen konnte. Der älteste Teilnehmer war übrigens 72 Jahre.

Die wissenschaftlichen Ergebnisse unserer Touren wurden nicht nur in internationalen Fachmagazinen veröffentlicht, die Ergebnisse sind aus Sicht der Präventivmedizin auch äußerst vielversprechend. In nur 4 Tagen wurden durch dieses Studiendesign eine Vielzahl gesundheitsrelevanter Blutparameter positiv beeinflusst. Das hat uns gezeigt: unser Steinzeitorganismus ist in der Lage, sich in Rekordzeit wieder dem ursprünglichen Lebensstil als Jäger und Sammler anzupassen. Bei jedem von uns!

Back to the roots – warum wir der modernen Wohlstandsverwahrlosung die Stirn bieten müssen

Die Steinzeit steckt uns nicht nur in den Knochen, sondern vor allem in unseren Genen. Aus diesem Grund untersuchten wir seit 2011 mit einer internationalen Arbeitsgruppe die Auswirkungen einer steinzeitlichen Lebensweise auf unseren Organismus – ein Leben ohne Smartphone, ohne Terminkalender, ohne Umsatzziele, Bürostühle, künstliches Licht und verpackter Industriekost.

Je nach Jahreszeit mussten unsere Vorfahren mehr oder weniger lange Wanderungen unternehmen, um in lukrative Jagdreviere zu gelangen oder entlegene Wasserquellen aufzuspüren. Die längste Zeit der Menschheitsgeschichte war der Mensch auf der Jagd nach Energie- und Wasserquellen, Vitaminen, Spurenelemente und essentiellen Aminosäuren. Heute hingegen jagen wir Euros, steigenden Aktienkursen, mehr Followern oder der eigenen Selbstverwirklichung hinterher. Die Jahreszeit bestimmte nicht nur unser Nahrungsangebot, sondern auch den Kraftaufwand, den wir investieren mussten, um an energiereiches Fett, Aminosäuren, Glukose, Vitamin C und Co. zu gelangen. Wie auch immer die Nahrung in der Steinzeit in den verschiedenen Erdteilen tatsächlich aussah, die Verfügbarkeit war ganz sicher ein universales Problem, das vor der Erfindung des Kühlschranks eine tägliche Herausforderung darstellte – ob im Sommer bei Gluthitze oder im Winter bei klirrender Kälte.

Wider unserem genetischen Erbe –
oder die Verfettung der modernen Welt

Aufgrund der wechselnden Umweltbedingungen, auf die sich unsere Vorfahren einstellen mussten, gingen wir im Vorfeld unserer Studien davon aus, dass sich der menschliche Stoffwechsel genetisch perfekt an Nahrungskarenz und Wassermangel angepasst haben muss. Über zwei Millionen Jahre musste unser Stoffwechsel in der Lage sein, Karenzphasen zu überbrücken. Ansonsten wären wir als Homo sapiens wie der Neanderthaler längst ausgestorben. Für das Überleben entwickelte unser Organismus daher im Laufe der Evolution unterschiedliche Strategien zur Sicherstellung der Energieproduktion. Um nur eine zu nennen: Jeder Mensch besitzt Fruktosetransporter, die ohne Einfluss von Insulin Fruchtzucker aufnehmen können. Ein Großteil dieser Fruktose wird sofort in Fett umgewandelt. Dieser Mechansimus war in den kurzen Phasen des Überflusses ein entscheidender Überlebensvorteil. Denn wenn Früchte im Spätsommer reif wurden, verzehrten unsere Vorfahren Unmengen davon, um den nötigen Winterspeck anzulegen.

Heute werden im Dezember Kiwis und Orangen aus fernen Ländern eingeflogen. Fast allen industriell hergestellten Lebensmitteln wird inzwischen raffinierte Fruktose beigemischt. Dadurch nehmen wir so hohen Mengen auf, dass wir den Winterspeck nicht mehr los werden. Die epidemiologsichen Daten aus allen Industrieländern sprechen in dieser Hinsicht die gleiche Sprache: Adipositas ist in sämtlichen Industrieländernder der Normalzustand. In den USA bringen 2 Millionen Menschen mehr als 200 kg Körpergewicht auf die Waage!

Before they pass away – was wir von den letzten
Naturvölkern dringend lernen müssen

Unsere metabolische Flexibilität ist wahrscheinlich der entscheidenden Faktor, warum wir als Homo sapiens zum alles dominierenden Lebenwesen auf der Erde wurden. Der moderne Lifestyle beschert uns Nahrung, Getränke, Konsum, mediale Dauerreize und Sitzfleisch im Überfluss. Zu jeder Tag- und Nachtzeit können wir an jeder Ecke Kalorien, Flüssigkeiten und Mineralien aufnehmen. Bewegung ist zum Luxusgut verkommen, denn Muskelarbeit erfüllt in unserer ökonomisch geprägten Welt keinen existentiellen Nutzen mehr.

Das Ergebnis unser unnatürlichen Lebensweise spiegelt sich z.B. in chronischen Entzündungen, Infarkten des Herzkreislaufsystems, Diabetes Typ 2, Krebs, Alzheimer und Autoimmunerkrankungen wieder – viele davon waren vor 100 Jahren noch unbekannt. Auch die heute noch in entlegenden Gebieten der Erde lebenden Jäger- und Sammler-Völker kennen diese modernen Killer-Erkrankungen kaum. Erst seitdem die Pizza aus Dänemark nach Grönland eingeflogen wird, erkranken auch die Inuit an den typisch westlichen Wohlstandskrankeiten.

2.5 Mio Jahre hat sich der Mensch an die Natur angepasst. Seit 100 Jahren passen wir die Natur an uns an. Mit der Erfindung von Kühlschrank, Verbrennungsmotor, Fast Food, Mobilfunk und Internet hat sich unsere ursprüngliche Lebensweise in Rekordzeit so drastisch verändert, dass unser steinzeitlich geprägtes Genom nicht nur an seine Grenzen gestoßen ist, sondern bereits über der Toleranzgrenze liegt. In unseren Studien wollten wir deshalb mehr darüber erfahren, was in unserem Inneren passiert, wenn wir uns einige Zeit in die vermeintliche Steinzeit zurückversetzen.

Das Steinzeit-Projekt – unsere Feldforschungen
in der Wildnis der Pyrinäen und der Südeifel

2011 haben wir mit der ersten Felduntersuchung in den Pyrrinäen begonnen. Es folgten drei weitere Studien im Naturpark Delux in der Südeifel. Dabei kam heraus, dass sich unser Stoffwechsel binnen weniger Tage wieder an die Steinzeit erinnert und auf alternative Stoffwechselwege zurückgreift. Vorausgesetzt wir sammeln und jagen (Bewegung) erst die Nahrung, bevor wir Kalorien aufnehmen. Dieses Verhaltensmuster steht im Gegensatz zu den Empfehlungen führender Fachgesellschaften, wie z.B. die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Die DGE meint, Frühstück sei die wichtigste Mahlzeit, damit der moderne, übergewichtige Mensch vermeintlich gestärkt in den Tag gehen kann. Nicht nur unser Biorhythmus spricht gegen diese These, auch unsere Daten zeigen, dass ein durch Überernährung und Bewegungsmangel prädiabetischer Stoffwechsel in nur wenigen Tagen neu programmierbar ist.

Unsere erste Studie in den Pyrinäen über 10 Tage brachte die Gruppe an ihren physischen und mentalen Grenzen. Die Überlegung: Reichen nicht auch 4 Tage (ein verlängertes Wochenende) aus, um ähnliche Gesundheitseffekte zu erzielen? Im Sommer 2013 haben sich deshalb 15 Teilnehmer in einer Pilotgruppe an unserer 4-tägigen Steinzeit-Tour durch die Südeifel beteiligt. Die Ergebnisse waren so ermutigend, dass wir 2014 die Studie auf 30 Teilnehmer ausdehnten. Und auch diese Studie konnte eindrucksvoll belegen: In nur vier Tagen passt sich unser Stoffwechsel wieder unserem genetischen Erbe an. Blutzucker- und Insulinspiegel, Cholesterinwerte etc. sind in kürzester Zeit auf gesundem Normalniveau – ein Traum für jeden Hausarzt. Und dass ganz ohne Medikamente und frei von Nebenwirkungen. Alle absolvierten Studien hat Dr. Jens Freese übrigens wissenschaftlich aufbereitet und in internationalen Fachmagazinen veröffentlicht. Du kannst sie Dir kostenfrei von unserer digitalen Plattform downloaden, wenn Du englische Texte nicht scheust. Viel Vergnügen beim Lesen unserer Studien und Artikel!